Wolf
Ein künstlerisches Forschungsprojekt

Fotofallen

In den künstlerischen Untersuchungen liegt der Fokus auf Fotofallenbildern, die in einem naturwissenschaftlichen Kontext entstanden sind. Die Bilder werden von sogenannten Wildkameras aufgenommen, ausgelöst durch Bewegungs- und Infrarot-Wärmesensoren. Die Kameras werden von Biologen, Biologinnen, Fauna-Aufsehern und Wildhütern in ihrem Arbeits- und Untersuchungsgebiet an strategisch ausgewählten Orten installiert, um den Lebensraum der Wildtiere zu überwachen. So eröffnen die Bilder den Blick in die Natur und Tierwelt – eingefangen über flüchtige Augenblicke, meist in mehrfachen Bildsequenzen.

Das Monitoring legt die verborgene Welt der nachtaktiven Wildtiere offen. Das Blitzlicht der Kamera bricht abrupt aus dem Hinterhalt in ihre Lebenssphäre ein. Das Tier ist ahnungslos in die harmlose “Falle“ der Erforschung getappt. Wobei der Wolf sich eher selten von einer Fotofalle einfangen lässt, was auch etwas mit dem aktuellen Wolfsbestand der Schweiz zu tun haben kann. (Stand Ende 2010: 7 genetisch nachgewiesene canis lupus Individuen – 5 Männchen, 2 Weibchen, davon Männchen M16 im Wallis legal abgeschossen). Daher ist jedes Bild von einem Wolf auch eine bemerkenswerte Ausnahme und findet gerne als Sensation für ein paar Tage in den Medien seine Aufmerksamkeit.

Die Einsicht in verschiedene Fotofallenbild-Archive von Biologen, Biologinnen, Fauna-Aufsehern und Wildhütern zeigt jeweils unterschiedliche Bildsprachen. Diese sind eng verbunden mit der Technik des Kameramodells, dem Aufnahmegebiet, den Standorten und Blickwinkelausrichtungen der Kameras sowie den zeitlichen Intervallen der Aufnahmen. Sie sind von der Strategie des “Fotografen“ abhängig, der die Kunst des Fotofallenstellens anwendet.



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Sörenberg / Giswil, 2011
Fotos: Kt. Luzern, lawa / Kt. Obwalden > zu Ansicht