Diese Momente der Suchbewegung und der Motivfindung über den Fokus der Kameraperson sind zentraler Gegenstand dieser Untersuchungen. Dabei interessiert es mich, das Wechselspiel zwischen den ¨fehlerfreien¨ Bildern und den Bildern mit Bildfehlern – der sichtbaren Kameraregulierung des Fokussieren und Erkennens – zu thematisieren. So geht es bei den künstlerisch-visuellen Untersuchungen der Video-Sequenzen darum, den Charakter des Rohmaterials zu bewahren und dieses auf sein atmosphärisches, inhaltliches und poetisches Potenzial hin zu prüfen. Dazu begreife ich das Natur-Bild (Landschaften, Tiere) als Bild-Natur (naturbelassen), indem ich beinahe die gesamte Aufnahmesequenz ¨unbehandelt¨ verwende (auch die mit einem ¨Bildfehler¨). Ausser der Montage wird also keine Bildveränderung vorgenommen. Den Markennamen ¨Sagem¨ der Wärmebildkamera, der oben links im schwarzen Umraum des Bildes geschrieben stand, entfernte ich, da dieser keine zusätzliche Bildinformation liefert.

Ich bin bei der Montage wie folgt vorgegangen:
Ich habe über die Selektion und Montage einzelner Aufnahme-Sequenzen, die ich meist in zwei oder mehrere Teilsequenzen geteilt und innerhalb einer Szene kombiniert habe, sowie über zwei nebeneinander gestellte bewegte Bilder eine Videoarbeit mit einer 26teiligen Szenenreihenfolge kreiert. Sie dauert zirka acht Minuten, ist tonlos und im Loop angelegt. In ihr korrespondieren beide nebeneinander stehenden Video-Bilder jeweils inhaltlich innerhalb einer Szene, aber auch über die gesamte Spieldauer in einem rhythmisch sinnvollen Wechselspiel.

Die Selektion und die Montage der Sequenzen ergaben sich über das Motiv und die zuvor erwähnten äusseren und inneren Kamerabewegungen. So ist beispielsweise einmal ein Reh zu sehen, das sich über mehrere Szenen abwechslungsweise zwischen einer hellen und dunklen Landschaft mit zeitlichen


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fuchs
Stills aus 2-Kanal-Video-Installation Wolf, 2011
Rohmaterial: Nationalpark Mercantour; 2000 > zur Ansicht



bildfehler_fuchs
Stills aus 2-Kanal-Video-Installation Wolf, 2011
Rohmaterial: Nationalpark Mercantour, 2000 > zur Ansicht