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über-setzen, 2005Videostill aus 1-Kanal-Videoprojektion, Stereo, 4'34'' (loop)
Das Video setzt sich in einem spannungsvollen Dialog mit dem Verhältnis von wissenschaftlichem und künstlerischem Diskurs auseinander. Grundlage der Arbeit bilden Fragmente und Sequenzen, in denen der Geisteswissenschaftler Jacques Geninasca Aspekte seiner Wahrnehmungstheorie zum Bildformat erläutert. Diese Elemente setzen sich aus Nahaufnahmen der Gebärden und aus der Stimme — Sprache, Wortwahl, Melodie und Rhythmus — des Wissenschaftlers zusammen.
Über die Nahaufnahmen legte ich einen eigenständigen Diskurs. Dieser besteht aus dekonstruierenden Eingriffen und dem Hinzufügen unterschiedlicher Bilder, die irritieren und Fragen aufwerfen. Dazu werden unter anderem Bild- und Tonfragmente aus «Motus vivendi», einem früheren Werk von mir, verwendet, die dadurch in einen neuen Zusammenhang gesetzt werden.
Ziel der Arbeit ist es nicht, die semiotisch fundierte Theorie Geninascas in einem pädagogisch-dokumentarischen Sinne verständlich zu machen. Das Video ist vielmehr eine Annäherung an diese Theorie und gleichzeitig, über diese Annäherung hinaus, eine künstlerische Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Logik, die als genuines Kunstwerk verstanden werden will. Video von Ausstellung im Ausstellungsraum Klingental → TRABANT #10 – Videoarbeiten, 2008 |
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